Abschluss des Wissenschaftsjahres Bioökonomie – spannende Ansätze für eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaftsweise in der Metropolregion Hamburg

Das Wissenschaftsjahr Bioökonomie feiert heute nach doppelter Länge aufgrund von Herausforderungen der Pandemie seinen Abschluss.

Mithilfe des Wissenschaftsjahres Bioökonomie sollen Innovationen aus Wissenschaft und Forschung in den Vordergrund gestellt werden, um die Aufmerksamkeit innerhalb der Bevölkerung für dieses Thema weiter zu erhöhen.

In der Metropolregion Hamburg gibt es Projekte, die eine nachhaltige Entwicklung fördern sowie Unternehmen, die ein Umdenken aufgenommen haben und im Bereich nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie aktiv sind. Sie prägen die nachhaltige Entwicklung der Region und tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.

Unternehmen, die sich für eine nachhaltige Wirtschaft einsetzen, sind interessante Arbeitgeber:innen der Zukunft. Gerade junge Bewerber:innen legen heute viel Wert darauf, dass ihre Tätigkeit sinnstiftend ist. Daher ist die nachhaltige Ausrichtung eines Unternehmens ein wichtiger Beitrag für eine hohe Arbeitgeberattraktivität.

Im Rahmen der Branchenwoche Bioökonomie stellt das 3N Kompetenzzentrum das Thema Bioökonomie sowie seine Kernaufgabengebiete vor. Im Rahmen unserer Social Media-Aktion und auf unserem Blog zeigen wir Euch verteilt über diese Woche zusätzlich vier Unternehmen aus den besserhier-Landkreisen, die es verdient haben, in den Vordergrund gestellt zu werden.

Impulsgeber der Region – das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie aufzunehmen, Innovationen zu unterstützen und die Implementierung zu begleiten, gehören zu den Aufgaben und Zielen des 3N Kompetenzzentrums. Das 3N Kompetenzzentrum verfügt neben der Geschäftsstelle in Werlte und auch über ein Büro im Landkreis Heidekreis, der seit 2015 Mitglied im gemeinnützig geführten Verein ist. (heidekreis/kreisentwicklung-2/3n-kompetenzzentrum-e-v.aspx)

Um den zentralen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz zu begegnen, erfordert es auch eine Transformation unserer Wirtschaft. Die Bioökonomie steht dabei für eine biobasierte, zirkuläre und nachhaltige Form des Wirtschaftens, die auf die effiziente Nutzung von biologischen Ressourcen (Biomasse) wie Pflanzen, organischen Reststoffen, aquatischer Biomasse oder Mikroorganismen ausrichtet ist.

In der Definition des Bioökonomierates umfasst die Bioökonomie neben der Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen auch Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Sie birgt das Potenzial für nachhaltige Lösungen, die Ressourcen schonen und gleichzeitig Wohlstand schaffen.

(Quelle: https://www.biooekonomierat.de/biooekonomie/index.html)

Das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. unterstützt und fördert diese Entwicklung durch:

  • die Entwicklung und Anwendung biobasierter Produkte und nachhaltiger Prozessketten im Sinne der Ressourceneffizienz, des Umwelt- und Klimaschutzes und einer nachhaltigen Landwirtschaft
  • den Einsatz nachwachsender Rohstoffe und biogener Reststoffe in der stofflichen und energetischen Nutzung (einschl. EE-Systemintegration)
  • die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen und engagiert sich in regionalen, nationalen und transnationalen Projekten und Initiativen          
  • betreibt ein Technikum zur Biopolymer/Naturfaser-Compoundierung und zum 3D-Druck
  • bietet ein breites Informations- und Lernangebot für Verbraucher und Fachgruppen im Klimacenter Werlte           
    für Schulen: den Lernstandort Bioökonomie auch als mobiles Angebot sowie digitale Lernangebot „Bioökonomie“.

Nähere Informationen zum 3N Kompetenzzentrum und seinen Projekten in der Region erhaltet Ihr unter www.3-n.info.de.

Bio-Obst Augustin GmbH & Co. KG im Landkreis Stade – Mit einer regenerativen Landwirtschaft in Richtung Bioökonomie

Foto: Bio-Obst Augustin GmbH & Co. KG

Wir vermarkten ökologisches Obst von zehn selbstständig wirtschaftenden Obstbaubetrieben – seit 2001 ausschließlich in Demeter-Qualität. Auf einen wahren ökologischen Produktionsprozess wird genauso viel Wert gelegt wie auf ein ökologisches, geschmackvolles Produkt. Uns liegt ein ganzheitliches und kreislauforientiertes Handeln am Herzen. So prägen heute vier Standards unsere Unternehmung: Erzeugung, Regenerative Landwirtschaft, True Cost Accounting (TCA) und Energiekonzept.

Der Ansatz der Regenerativen Landwirtschaft bedeutet für uns die Arbeit mit der Natur über die Anbauverbände hinaus konsequent zu Ende zu denken. Für eine nachhaltige Erzeugung lernen wir die Böden und Pflanzen als eigenen Organismus zu verstehen. Die Regenerative Landwirtschaft verfolgt das Ziel Humus aufzubauen, Bodenlebewesen zu etablieren und hohe Nährstoffgehalte in den Pflanzen zu erzielen. Der Düngeaufwand lässt sich durch diese Methode nachweislich verringern. So entsteht ein gesunder Zyklus aus Entstehen und Vergehen.

Zusätzlich möchten wir die Augustin-Obstbauern, ihre Höfe und uns als Vermarkter fördern, um nachhaltiger, verantwortungsbewusster und zukunftsfähig zu arbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Soil and More Impacts analysieren wir dies mittels TCA. Jährlich sollen in den Betrieben Erhebungen durchgeführt werden mit einem Fokus auf Treibhausgasemissionen, Humusverlust- bzw. aufbau, Wasserverbrauch und -verunreinigung sowie Nährstoffausträge.

Mit den so gewonnenen Erkenntnissen über die wahren Kosten unseres Handelns entwickeln wir mit allen Obstbauern unserer Gruppe eine Basis, von der aus wir uns und unser Handeln überprüfen können und weiterentwickeln werden.

Weitere Informationen rund um unsere Standards findet Ihr auf www.augustin.de

Gesundes Bauen mit ökologischen Baustoffen – der Lehm-Laden im Landkreis Lüchow-Dannenberg weiß, wie es geht

Foto: Lehm-Laden

Der Lehm-Laden im Landkreis Lüchow-Dannenberg steht für gesundes Bauen. Warum setzen wir auf ökologische Baustoffe?

Ökologische Baustoffe sind nachwachsend oder können wiederverwendet werden. Sie dünsten keine Schadstoffe aus.

Bei ihrer Herstellung werden keine umwelt- und gesundheitsschädigende Chemikalien verwendet und sie verbrauchen deswegen im Herstellungsprozess viel weniger Energie. Oftmals können sie lokal gewonnen werden. Das spart lange Transportwege und wirkt sich günstig auf die Klimabilanz aus. Bei Rückbau können sie ohne Probleme entsorgt werden.

Bauen mit ökologischen Baustoffen trägt seinen Teil zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei.

Und wir finden: die Optik spielt auch eine Rolle. Individualität, warme Töne, gemütliche Raumkonzepte. Durch Diffusionsoffenheit herrscht ein angenehmes Raumklima.

Über unseren Online-Shop vertreiben wir ökologische Baustoffe. Neben Lehmputz führen wir u.a. auch Kalkputze, Lehm- und Kalkfarben, ökologische Dämmmaterialien und Werkzeuge. Wir bieten ausführliche Beratungen zu den Baustoffen aus ihrem Shop an und berät auch zu den jeweiligen Bauvorhaben, zum Beispiel welche Materialien für die Umsetzung des Projekts benötigt werden. Ob Klein- oder Großabnehmer:in, wir freuen uns über jede Bestellung.

Mehr zum Lehmladen erfahrt ihr unter: https://www.lehm-laden.de/ und https://de-de.facebook.com/LehmLaden/

Ganzheitlich umgesetzt – die Herstellung von Ginseng bei FloraFarm Ginseng im Landkreis Heidekreis

Foto: © Dan Hannen

Wir bauen auf unserem Bauernhof seit fast 40 Jahren Ginsengwurzeln an. Dies ist eine mehrjährige Staudenpflanze, die sechs Jahre auf dem Feld unter künstlichem Schatten langsam zur Reife geführt wird. Ginseng ist eine Heilwurzel, die seit tausenden Jahren als natürliches Stärkungsmittel in der Naturheilkunde eingesetzt wird. Ginseng fördert die Konzentration, geistige Leistungsfähigkeit und stärkt die natürlichen Abwehrkräfte.

Dabei produzieren wir die Ginsengsaat selbst und nutzen das Schattenmaterial über mehrere Anbauperioden. In den Wintermonaten werden beschädigte Folien repariert, statt alles wegzuschmeißen.

Auf künstliche Bewässerung wird verzichtet, durch den langwierigen Anbau entsteht eine Humusschicht, von der auch die auf Ginseng folgenden Kulturpflanzen profitieren, gedüngt wird nur am Anfang – bevor die Ginsengsamen in den Heideboden kommen. Nach der Ernte lassen wir die Wurzeln zu Kapseln und Kosmetik weiterverarbeiten. Somit behalten wir Anbau, weitere Verarbeitung und Vertrieb des Endproduktes in einer Hand.

Unser Anspruch auf Nachhaltigkeit endet aber nicht mit dem Anbau – sondern auch beim Vertrieb haben wir uns dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben:
Die Produktion der Ginsengkapseln und Kosmetik erfolgt in Deutschland von zertifizierten Partnern, mit denen wir bereits seit vielen Jahren zusammen arbeiten. Wir achten auf kurze Transportwege.

Unsere Werbematerialien werden gezielt eingesetzt, wir arbeiten mit einer Druckerei zusammen, die Papier verwendet, dessen Rohstoffe aus nachhaltigem Waldbau oder Recycling stammen. Die Druckfarben bestehen aus mineralölfreien, veganen, nachwachsenden Rohstoffen und sind dadurch Cradle-to-Cradle Silber zertifiziert. Die gesamte Druckproduktion erfolgt mit Ökostrom. Unser Verpackungsmaterial besteht aus recycelter Pappe, Füllstoffen – sofern notwendig – aus abbaubarer Stärke – oder wiederverwendetes Material, was wir selbst erhalten.

In unserem Restaurationsbetrieb bieten wir lokale Spezialitäten aus regionalem Anbau an. Es ist nur nach vorheriger Anmeldung für Gruppen geöffnet.
Für unsere Mitarbeiter:innen betreiben wir eine Kantine, wo wir ebenfalls soweit möglich regional einkaufen.

Der Grundgedanke der Nachhaltigkeit ist uns als Heidebauern ohnehin in Mark und Bein übergegangen, schließlich existiert unser Hof seit 1438 in Familienhand.

Weitere Infos zur Florafarm erhaltet Ihr unter: www.florafarm.de, https://de-de.facebook.com/FloraFarm.Ginseng/

Biodiversität durch Agroforstsysteme – Hof Hartmann im Landkreis Lüneburg macht es vor

Foto: Hof Hartmann

Seit 19 Generationen bewirtschaften wir unseren Bauernhof in Rettmer – aus Überzeugung und mit Leib und Seele. Für uns bedeutet Bioökonomie, aus der Vergangenheit und dem Heute zu lernen (am besten gemeinsam mit Gleichgesinnten), Verantwortung für unsere Zukunft zu übernehmen und dementsprechend zu handeln. Darum fördern wir die Biodiversität auf unseren landwirtschaftlichen Flächen aktiv, halten unsere Hühner in einem eigens angelegten Agroforstsystem, dem Hühnerwald, und sorgen mit Bodenaufbaumaßnahmen auf unseren Äckern dafür, dass die Kartoffel auch für die kommenden Generationen auf unserem Hof die wichtigste Feldfrucht bleiben kann.

Mehr über den Hof Hartmann und sein Engagement erfahrt ihr unter: https://www.hof-hartmann-rettmer.de/unser-weg/projekt-agroforst/, https://www.facebook.com/pages/category/Grocery-Store/Hof-Hartmann-1534625293472304/

Unter einem Agroforst können Landnutzungssysteme verstanden werden, bei denen durch verschiedene Komponenten ökologische und wirtschaftliche Vorteile genutzt werden. Auf derselben Fläche werden Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder einer Tierhaltung kombiniert. Dies und mehr über Thema Agroforst erfahrt ihr auch auf der Seite der Modellregion für nachhaltige Bioökonomie (https://www.biooekonomierevier.de/agroforst) und auf der Seite des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft sowie auf der Seite des 3N Kompetenzzentrums: https://www.3-n.info/themenfelder/rohstoffe/agroforstwirtschaft.html

Titelbild: © iStock/bgton

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