Das FaMi-Siegel zeichnet familienfreundliche Unternehmen in Nordostniedersachsen aus, die eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten. Eines dieser Unternehmen ist die Röders GmbH aus Soltau, die individuell abgestimmte Lösungen für die familiären Situationen ihrer Mitarbeiter:innen findet. Bereits 2011 erhielt das Familienunternehmen die Auszeichnung und wurde in diesem Jahr rezertifiziert. Wir waren gemeinsam mit Lena Heß (links auf dem Foto) von der Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft Heidekreis zu Besuch und haben mit der Personalleiterin Wiebke Benecke (rechts auf dem Foto) gesprochen.
Die Röders GmbH ist ein seit sechs Generationen familiengeführtes Unternehmen, welches in den Bereichen Hochpräzise Fräs- und Schleifmaschinen/Automation, Blasformen für PET-Flaschen sowie dem Geschäftsfeld Röders Zinn aktiv ist. Bis heute hat das Unternehmen in über 50 Ländern mehr als 3000 Maschinen installiert: für die Herstellung von Reifenformen oder Turbinenräder, Zahnersatz oder Spielzeug.
Wiebke Benecke arbeitet bereits seit ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau 1985 in dem Unternehmen und war in unterschiedlichen Abteilungen von Buchhaltung und Verkauf bis schließlich zum Personalwesen tätig.
Von Soltau in die Welt
„Unseren Ursprung haben wir in der Soltauer Zinngießerei“, erzählt Wiebke Benecke. „Einige Produkte wie Zinnteller oder einen Zinnleuchter kennen manche noch von früher. Wir hatten aber auch immer schon den Formbau mit im Haus, weil der die Formen für die Zinngießerei produziert hat. Daraus ist dann der PET-Formenbau entstanden und es wurden Formen für die Flaschenproduktion hergestellt. Aus dem Formenbau wiederum hat sich schließlich der Maschinenbau entwickelt.“ Durch den internationalen Verkauf der Maschinen hat Röders weltweite Niederlassungen eingerichtet. Neben dem Hauptsitz in Soltau/Harber mit 370 Mitarbeiter:innen ist Röders an mehreren Standorten im Ausland tätig und beschäftigt weltweit über 500 Mitarbeiter:innen sowie über 50 Auszubildende und dual Studierende. So sind in der Kaufmännischen Niederlassung in Frankreich 5 Beschäftigte tätig. Im Jahr 2000 eröffnete Roeders of America, 2001 fand die Gründung von Roeders Hongkong Ltd. statt und 2013 wurde eine Tochterfirma in Vietnam gegründet, die auch die größte Niederlassung im Ausland ist.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Röders
Den Mitarbeiter:innen eine gute Vereinbarkeit von Arbeit und Familie zu ermöglichen, spielt bei Röders eine zentrale Rolle. „Einige Beschäftigte kamen auf uns zu, weil sie mehr Zeit für ihre Kinder und die Aufgaben zu Hause benötigen. Das wurde dann mit der Geschäftsführung besprochen und Arbeitszeitmodelle gefunden, die für beide Seiten stimmig sind. Bei den Mitarbeiter:innen führt es zu mehr Zufriedenheit und sie sind während der Arbeitszeit viel präsenter“, so Wiebke Benecke. Ein wichtiger Punkt für sie ist außerdem, dass so Mitarbeiter:innen und ihr wertvolles Wissen dem Unternehmen erhalten bleiben, wenn sie z.B. in Teilzeit arbeiten können.
Dabei werden stets Individuallösungen gefunden, die sich an den jeweiligen familiären Hintergründen orientieren und sich flexibel an die sich verändernden Lebenssituationen anpassen, erklärt Wiebke Benecke: „Manche haben tolle Betreuungsmöglichkeiten, andere gar keine. Und zur Familie gehört nicht nur die Kinderbetreuung, sondern z.B. auch die Pflege von Eltern. Einer unserer Mitarbeiter hat seine Mutter zu Hause gepflegt und deshalb seine Stunden reduziert.“
Als weiteres Beispiel berichtet sie von einem Vater mit geteiltem Sorgerecht, der in der Woche, in der er sein Kind betreut, nur 30 Stunden arbeitet und in der anderen Woche 40 Stunden. „Kommunikation ist das Wichtigste. Wir haben immer ein offenes Ohr für die Belange unserer Mitarbeiter:innen, sie können mit uns sprechen und dann finden wir gemeinsam eine Lösung. Für solche Gespräche gibt es auch einen eigenen Raum, in den man sich zurückziehen kann. Ich kenne selber die Doppelbelastung von Arbeit und Pflege und weiß, wie wichtig es ist, mit jemanden darüber reden zu können. Man kann Job und Privates nicht strikt voneinander trennen und wenn man Lösungen für private Herausforderungen findet, hat man wieder mehr Leistungsfähigkeit für die Arbeit.“
Gerade während der Corona-Pandemie wurde es noch einmal wichtiger, auf die familiären Bedürfnisse und Herausforderungen jedes Einzelnen einzugehen. Dabei war ein wichtiges Instrument das Stundenkonto, das den Mitarbeiter:innen eine flexible Planung von Arbeit und Freizeit ermöglichte.
Das FaMi-Siegel bestätigt die Familienfreundlichkeit von Röders seit 2011 offiziell und wird alle drei Jahre aktualisiert. „Dahinter steht die Idee, dass zertifizierte Unternehmen sich nicht darauf „ausruhen“, sondern stetig weiterentwickeln. In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer wieder verändert und es ist wichtig, dass Arbeitgeber den gesellschaftlichen Wandel auch mitmachen“, erläutert Lena Heß von der Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft Heidekreis.
Zukunftsorientierung ist für Röders sehr wichtig und so hat auch das Thema Ausbildung eine große Bedeutung, was sich z.B. in der Aktion „Hallo Zukunft“ zeigt. Zweimal im Jahr können interessierte Schüler:innen das Unternehmen kennenlernen und einen Tag lang „schnuppern“. Auf diese Weise konnten schon einige Auszubildende für Röders begeistert werden.
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