Neuer Ort, neuer Job – Für den Partner in die Region

Neuer Ort, neuer Job – Für den Partner in die Region

7. Januar 2021 0 Von SAG

Wer für einen Job an einen Ort zieht, der zieht nicht immer alleine um. Oft bringt er Partner oder Familie mit. Wie schwer ist es, zu zweit neue Jobs in der Region zu finden? Und wie kann ich meinem Partner, wenn er zu mir zieht, bei der Jobsuche unterstützen?
Im Interview erzählen Lukas und Julia von ihren Erfahrungen vom gemeinsamen Start in der Region. Lukas lebt und arbeitet bereits seit etwas über einem Jahr in Harburg. Anfang des letzten Jahres hat er Julia kennen gelernt und sich verliebt. Julia lebt noch in München, plant jedoch bereits ihren Umzug und Jobwechsel in die südliche Metropolregion Hamburg.

Ihr beiden möchtet zusammenziehen. Und Julia, du suchst jetzt einen Job in der Metropolregion Hamburg. Wie sieht bei euch momentan die Jobsuche aus?

Julia: Der Status Quo ist, dass ich noch meinen Job in Bayern habe und parallel nach Unternehmen hier in der Region gucke, die mich interessieren. Ich habe einige gefunden, die jetzt wegen Corona zwar keine Stellen anbieten, aber vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt etwas passendes hätten. Ich würde sie auch ins Auge fassen für eine Initiativbewerbung. Auf ausgeschriebene interessante Stellen bewerbe ich mich auch schon.
Es gibt viele Unternehmen in der Lebensmittel- und Agrarbranche, hier in der Region. Außerdem gibt es viele Netzwerke, über die es sehr einfach ist, Unternehmen zu entdecken. Eines davon ist besserhier.

Suchst du vorwiegend in der Metropolregion oder in Hamburg?

Julia: Ich suche in Hamburg und Umgebung, das schließt ja die Süderelbe-Region und andere umliegende Landkreise mit ein.

Merkt ihr, dass es durch die Corona-Krise schwerer ist, Stellenanzeigen und Jobs zu finden?

Julia: Das ist schwer einzuschätzen für mich, da ich vor der Krise nur sporadisch geguckt habe und jetzt erst intensiv suche. Die Branche, in der ich arbeiten möchte, ist systemrelevant und produziert gerade auf Hochtouren. Trotzdem würde ich sagen, dass tendenziell alle etwas vorsichtiger sind, zumal persönliche Bewerbungsgespräche ja momentan nicht möglich sind.

Würdest du deinen Job in München kündigen bevor du hier einen neuen Job gefunden hast?

Julia: Nein, das würde ich nicht machen.

Lukas, du hast bereits einen Job in der Region. Wie unterstützt du Julia bei der Suche?

Lukas: Ich nutze dafür meine privaten Netzwerke und meinen Freundeskreis. Auch meinen Chef habe ich schon gefragt, ob er passende Unternehmen kennt. Außerdem suche ich online nach passenden Stellen.
Ich schaue mir natürlich auch ihre Bewerbungen und den Lebenslauf an und lese das gegen.

Auf welchen Plattformen sucht ihr nach Stellenanzeigen?

Julia: Ich schaue auf den typischen Portalen, wie Stepstone, sowie auf XING und LinkedIn und in branchenspezifischen Portalen.

Lukas: Und auf dem YOJO-Portal für Stellen in der Region.

Schaut ihr auch offline, beispielsweise in Tages- oder Fachzeitungen?

Lukas: Ich schaue nur online.

Julia: Nein, bisher nur online. Aber das wäre mal eine gute Idee, da auch zu schauen.

Julia, was für Anforderungen und Erwartungen hast du an deinen neuen Job?

Julia: Wichtig ist mir das Gehalt. Und es gibt Dinge, die ich in meinem jetzigen Job sehr schätzen gelernt habe und nicht missen möchte. Dazu gehören Kollegialität und Team- Spirit. Allerdings weiß ich auch, dass man so etwas nicht im Bewerbungsgespräch rauskriegt, das fühlt man vielleicht oder auch nicht und erfährt es dann später im Berufsalltag.
Ich werde da auf jeden Fall auf mein Gefühl hören. Sicherlich werde ich auch abwägen: Wie sehr trifft die Stelle das, was ich machen will? Kann ich dort aufgehen?

Hast du auch Anforderungen an Julias neuen Job, Lukas?

Lukas: Mir ist es wichtig, dass Julia einen Job findet, mit dem sie glücklich wird. Ich finde es toll, dass sie hierherzieht. Und es soll ein Job mit langfristiger Perspektive sein. Vielleicht etwas, was sofort oder nach einem Jahr unbefristet ist.

Julia: Eine Projektstelle würde ich nicht so gern annehmen, wenn ich die Wahl hätte.

Lukas: Wir sind ja beide über 30 und so langsam denken wir über Eigentum nach und auch übers sesshaft werden – hier in der Region.

Julia, würdest du denn auch für den Anfang einen Job annehmen, der nicht komplett deinen Anforderungen entspricht? Quasi als Sprungbrett und um erstmal in die Region zu kommen.

Julia: Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, doch ich habe noch keine Antwort darauf. Das käme auch wieder auf den Job an.

Statistiken belegen, dass in den meisten Fällen die Frau für ihren Partner Job und Ort wechselt. So ist das ja bei euch auch. Denn Lukas hat zuerst den Job in der Süderelbe-Region gefunden. Wie kam es zu der Entscheidung, dass du, Julia, hierherziehst?

Julia: Mein Ziel war es, sowieso auf lange Sicht wieder in den Norden zu ziehen. Daher passte das jetzt gut. Ich ziehe also nicht nur für Lukas um, aber auch.

Habt ihr Tipps für andere Paare, die gerade auch nach Jobs suchen?

Lukas: Ich bin ja in der glücklichen Situation, dass Julia in meine Region kommt, daher finde ich es wichtig, sie dabei auch zu unterstützen. Ich helfe also bei der Suche. Also mein Tipp: Helft euch gegenseitig und sucht füreinander mit.

Julia: Wir nutzen unsere sozialen Netzwerke und Freundeskreise und fragen nach und erzählen Freunden, wonach wir suchen. Außerdem sollte man sich nicht stressen, denn das dauert einfach ein bisschen, bis man wieder so richtig drin ist im Bewerbungsprozedere und sich einen Überblick verschafft hat.

Lukas: Ich ermutige Julia, da auch selbstbewusst zu sein. Selbst wenn nur zwei von fünf Anforderungen in der Stellenausschreibung erfüllt sind, man diese aber konkret und mit Beispielen nennen kann, dann sage ich “go for it, bewirb dich einfach!”
Außerdem kann man sich bei YOJO als Talent in einen Fachkräftepool eintragen lassen und so Unternehmen auf sich aufmerksam machen.

Ihr seid bei eurer Suche auch auf besserhier gestoßen. Wie profitiert ihr bei der Jobsuche vom Fachkräftemarketing?

Lukas: Wir verfolgen auf Social Media, welche Stellen geteilt und welche Unternehmen vorgestellt werden. Klar ist das manchmal gestellt, aber für einen ersten Einblick ist das super. Auch die Landkreisprofile sind praktisch, um zu schauen, wie sind die Preise und die Orte so und wo könnte es mir gefallen.

Julia: Ja, das sind gute Fakten über das Drumherum und unterstützt mich bei der Einordnung. Insgesamt bin ich zuversichtlich, in den kommenden Monaten ein Unternehmen zu finden, in das ich passe und das zu mir passt.

Viel Erfolg bei der Suche und danke für das Gespräch!